geheime Mission

Der Einsatz von Technologie hat immer zwei Seiten: Da wird für eine Anforderung eine Lösung geschaffen, die aber sorgt dafür, dass auf irgendeine Art eine Begleiterscheinung eintritt. Im einfachsten Fall ist das Energieverbrauch oder die Notwendigkeit, das neu zum Einsatz gebrachte Stück Technik zu pflegen und zu warten.

Das ist auch an Bord nicht anders. Hier geht es um die segensreiche Einrichtung des AIS. Das automatische Identifikationssystem sendet bekanntlich alle naselang eine Positionsmeldung per UKW-Seefunk an den umliegenden Schiffsverkehr, um die Kollisionsverhütung zu erleichtern und somit für Sicherheit zu sorgen - soviel zum angestrebten Segen und zu Motivation, ein solches System auf möglichst vielen Schiffen zu verbreiten.

Die Begleiterscheinung, dass ein Jeder fortwährend den Aufenthaltsort beobachten kann, ist auf den ersten Blick auch ein hübscher Effekt. Bei tiefer gehender Betrachtung kann hier aber auch ein weniger erfreulicher Aspekt gefunden werden. Tatsächlich sucht der touristisch Reisende ja vorsätzlich die Abgeschiedenheit, die ungestörte Freizügigkeit. Das Bewusstsein der dauerhaften Lokalisierbarkeit kann diesen Freiheitsgenuss trüben. Deshalb ist der Skipper tätig geworden und hat eine Anti-Stalk-Möglichkeit geschaffen - eine hübsche kleine Bastelarbeit, vom Auffinden der richtigen Steuerleitungen bis zum 3D-Druck eines passenden Gehäuses für die Schalter, um fortan in geheimer Mission unterwegs sein zu können. Mit der Funktion zum Aktivieren des Ankeralarms wurde damit auch eine einfache Möglichkeit für Sicherheit am Ankerplatz geschaffen.

Ob wir diese Verschleierungstechnik auf unserer 4M25-Reise anwenden werden, wissen wir noch nicht.

no-AIS