Die Nacht vom Freitag, den 20. auf Samstag, den 21.10.2023 wird auf lange Zeit in die Geschichte der Ostseeküste eingehen. Ein extrem starkes Sturmhochwasser war angesagt - und traf auch ein, sogar noch etwas stärker. Der Oststurm drückte das Wasser in die Kieler Bucht, und die exponierten Sportboothäfen, z.B. Schilksee und Damp, erlitten schreckliche Schäden. Allein in Schilksee gingen über 50 Yachten unter, Stege wurden weggerissen und selbst aus den Molen wurden riesige Steine herausgetragen. Es wird Jahre dauern, all diese Schäden zu reparieren.
Der Skipper war am Freitagabend gegen 18:00 Uhr vor Ort. Zu diesem Zeitpunkt war die lage drastisch, aber bis auf ein achterlich losgerissenes Schiff war alles noch in Ordnung. Im Hafen stand das Wasser einen sehr guten Meter über Normal, die Stege waren unter Wasser, die Molen wurden überspült und die Wellen schwemmten bis auf die Promenade.
Über Nacht hat Mutter Natur dann aber noch eine Schippe draufgelegt. Das Wasser stieg um weitere 40 Zentimeter an und eine zusätzliche Windstärke trieb die Wellen der Ostsee nahezu ungebremst über die Molen.
Am darauffolgenden Morgen erstarrte Schilksee im Desaster, die Folgen wurden sichtbar. Unverdrossene Helfer begannen sofort mit Bergungs- und Sicherungsarbeiten dessen, was noch zu retten war. Fassungslose Seglerinnen und Segler weinten um ihre gesunkenen oder schwer beschädigten Boote. Nur wenige Schiffe blieben in dieser Nacht von den Gewalten der See verschont.
Wir selbst sind fast beschämt von unserem unglaublichen Glück, mit der Santanita bereits einige Tage vorher in einer Bootshalle untergekommen zu sein. Und trotzdem werden auch wir dieses Wochenende nicht vergessen, die vielen gebrochenen Seglerherzen und die schaurigen Bilder.
Es gibt hier keine Fotos, nur einige Grafiken aus den Wettervorherssagen bzw. Messwerten (Windfinder.com und BSH.de), um für zukünftige Ereignisse zu sensibilisieren. Die Vorhersagen wurden immer weiter nach oben korrigiert, aber die Entwicklung war einige Tage vorher erkennbar.